Ausgestaltung des Komplexitätsmanagements bei der Gestaltung industrieller und datenbasierter Dienstleistungen zur Gewährleistung von Systemflexibilität und -effizienz
Ausgangssituation
Produzierende Unternehmen sehen sich durch den in den vergangenen Jahrzehnten vollzogenen Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt gezwungen, durch immer individuellere Kundenanforderungen eine steigende Anzahl an unterschiedlichen Produkten bzw. Produktvarianten anzubieten. Damit einher geht auch ein stetiges Wachstum des Dienstleistungsportfolios, da für jede Variante die passende Dienstleistung erbracht werden muss. Weiter befähigt die fortschreitende Ausstattung von Produkten und Maschinen mit Sensorik und Aktorik, neben klassischen industriellen Dienstleistungen für die einzelnen Produktvarianten zunehmend auch datenbasierte Dienstleistungen anzubieten. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist eine stetig wachsende Angebotsvielfalt bestehend aus verschiedenen Produkten, Varianten, klassischen und datenbasierten Dienstleistungen, die oftmals weder wirtschaftlich erbracht noch transparent kommuniziert werden können. Daher muss frühzeitig ein Komplexitätsmanagement für industrielle und datenbasierte Dienstleistungen eingeführt werden, um die optimale Balance zwischen Effizienz und Flexibilität unter Berücksichtigung der Kosten zu finden.
Ziel des Forschungsprojekts
Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die KMU des Maschinenbaus durch ein Modell für das Komplexitätsmanagement industrieller Dienstleistungssysteme zu befähigen, ihre Dienstleistungssysteme hinsichtlich der Flexibilität, Effizienz und Kosten zu optimieren. Hierfür werden zunächst Einsatzfälle und Best-Practice-Lösungen des Komplexitätsmanagements klassischer und datenbasierter Dienstleistungen identifiziert und daraus eine Charakterisierung von Unternehmenstypen sowie von Bedarfsprofilen abgeleitet. Anschließend werden Komplexitäts- und Erfolgskennzahlen erarbeitet und deren Wirkzusammenhänge mittels eines Strukturgleichungsmodells analysiert. Die Zusammenführung der Komplexitätsdimensionen und Kennlinien zu einem ganzheitlichen Modell ermöglicht schließlich die Ableitung typischer Handlungsanweisungen für Unternehmen. Für die Anwendung der Ergebnisse in kleinen und mittelständischen Unternehmen wird das Komplexitätsmanagementmodell in einem webbasierten IT-Tool zum Self-Assessment verprobt. Hierdurch werden diese dazu befähigt, ihre industriellen Dienstleistungssysteme bestehend aus klassischen und datengetriebenen Dienstleistungen zu analysieren und nach den Vorgaben des Komplexitätsmanagementmodells in den Dimensionen Kosten, Systemflexibilität und -effizienz zu optimieren.
Industriepartner
Die Bedürfnisse von KMU werden in repräsentativen Expertengesprächen, regelmäßigen Workshops und Sitzungen eines forschungsprojektbegleitenden Ausschusses mit KMU und Großunternehmen erarbeitet.
Wenn Sie Interesse bei der Mitarbeit am Forschungsprojekt haben, melden Sie sich bitte bei den Ansprechpartnern des Forschungsprojekts.
Nutzen für KMU
Die im Rahmen des Forschungsprojekts erarbeitenden Lösungen ermöglichen Unternehmen ein Konzept zu nutzen, das auf die Optimierung ihres Dienstleistungssystems abzielt. Der konkrete Nutzen für KMU im Rahmen des Forschungsprojektes ist:
• Zugriff auf wissenschaftliche Untersuchungen ohne finanzielle Zusatzkosten
• Austausch mit anderen Unternehmen aus der Branche
• Optimierung des Dienstleistungssystems aus klassischen und datenbasierten Dienstleistungen in den Dimensionen Kosten, Systemflexibilität und -effizienz durch die Nutzung eines IT Tools
• Vermittlung von Wissen über den aktuellen Forschungsstand
• Aktive Einflussnahme auf das Forschungsvorhaben und zukünftige Forschungsschwerpunkte
Ansprechpartner
Studienarbeiten
In Rahmen des Forschungsprojekts besteht die Möglichkeit Abschlussarbeiten anzufertigen oder ein Projektstudium zu absolvieren.
Publikationen zum Thema